| METHODEN 
        PARTIZIPATIVER PLANUNG IM VERGLEICH 
           
          Matthias 
            zur Bonsen veröffentlicht 
            in AGOGIK 4/97 Kaum 
          ein Berater stand nicht mindestens einmal vor dieser Aufgabe, viele 
          tun es regelmäßig: einer Gruppe von Menschen zu helfen, die 
          Zukunft ihres Unternehmens, ihrer Organsiation oder eines gemeinsamen 
          Themas zu planen und diese Zukunft dann in die Hand zu nehmen. Und zugleich 
          diese Gruppe mehr zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen zu lassen. Es 
          ist eine der Grundaufgaben von Beratern schlechthin. Viele von uns haben 
          dafür auch funktionierende Werkzeuge im Gepäck und leisten 
          erfolgreiche Arbeit. Dennoch fällt mir eines auf: Die Methoden 
          der partizipativen Planung, die am ausgiebigsten erforscht sind, die 
          die fundierteste theoretische und praktische Basis haben, an deren Entwicklung 
          viele Berater und zum Teil Wissenschaftler beteiligt waren und die am 
          besten dokumentiert sind, sind im deutschen Sprachraum kaum bekannt. 
          Es gibt also hervorragende Werkzeuge, sehr erprobt, sehr zugänglich 
          - und wir beachten sie kaum.
 Daher möchte ich im folgenden vier Methoden partizipativer Planung 
          im Vergleich darstellen. Ich will aufzeigen, wie sie ablaufen, wenn 
          auch dies im Rahmen dieses Artikels nur straff und damit oberflächlich 
          möglich ist. Vor allem liegt mir daran, deutlich zu machen, worin 
          ihre jeweiligen Stärken bestehen und wofür sie am besten einsetzbar 
          sind. Die hier vorgestellten Methoden wurden nach folgenden Kriterien 
          ausgewählt:Jede Methode
 
           
            ist 
              umfassend erprobt, 
            ist 
              - in einem Buch - gut dokumentiert und damit zugänglich, 
            eignet 
              sich gut für den Einsatz in Unternehmen und Organisationen 
              und 
            hat 
              eine theoretische Basis (wird nur von den ersten beiden Methoden 
              vollumfänglich erfüllt).   Die 
          vier Methoden heißen:
 Search Conference, entwickelt von Fred und Merrelyn Emery in 
          Australien unter Mithilfe vieler anderer Berater.
 
 Zukunftskonferenz (future search), entwickelt von Marvin Weisbord 
          in den USA aufbauend auf Vorarbeiten von den Emerys, von Ronald Lippitt 
          und Eva Schindler-Rainman.
 
 Technology of Participation, entwickelt von den Beratern des 
          ICA (Institute of Cultural Affairs) in Chicago, dokumentiert von Laura 
          Spencer.
 
 Klassische strategische Planung, von mir so bezeichnet das Bündel 
          von Werkzeugen, mit denen Berater beginnend in den 70er Jahren Unternehmen 
          halfen, eine Strategie zu entwickeln. Ich folge hier dem Prozess, den 
          Rudolf Mann vorgeschlagen hat, da er partizipativ angelegt ist, auf 
          viel Erfahrung beruht und von ihm sehr gut dokumentiert wurde.
 
 Es gibt weitere Methoden, die große Verbreitung gefunden haben 
          und gut dokumentiert sind, die ich dennoch nicht in diesem Artikel berücksichtigen 
          werde. Darunter fällt z.B. die Zukunftswerkstatt von Robert 
          Jungk oder Collaborative Community Planning von Eva Schindler-Rainman 
          und Ronald Lippitt. Beide Methoden sind nicht für den Einsatz in 
          Unternehmen konzipiert worden und dafür auch nur bedingt geeignet.
 
 
 Search Conference
 
 Keine andere Planungsmethode weist eine so lange Historie auf wie 
          die Search Conference von den Emerys. Die Arbeit daran begann 1960, 
          zahlreiche Publikationen erschienen in den folgenden Jahrzehnten, das 
          jüngste Buch darüber wurde 1996 veröffentlicht. Und da 
          beide, Merrelyn und ihr kürzlich verstorbener Mann Fred Emery, 
          sowohl Praktiker wie Hochschullehrer waren und sind, war ihnen wichtig, 
          eine Methode zu schaffen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbaut. 
          Die Theorien von Solomon Asch und Wilfred Bion bilden ein wichtiges 
          Fundament.
 
 Die Search Conference hat weite Verbreitung gefunden, zuerst in Australien, 
          später in der ganzen Welt. Sie wird in Unternehmen, Organisationen 
          und für issues (strategische Themen, an denen mehrere Institutionen 
          oder Gruppen beteiligt sind) eingesetzt. Eine Search Conference dauert 
          zwei Tage zuzüglich eines Vorabends. Sie ist am besten für 
          eine Gruppe von 20 bis 35 Personen geeignet, wird aber gelegentlich 
          auch mit nur 15 oder bis zu 50 Teilnehmern durchgeführt. Mit dieser 
          Gruppe wird überwiegend plenar und nur in einzelnen Phasen in Kleingruppen 
          gearbeitet.
 
 Die Search Conference hat einen Standard-Ablauf, der variiert werden 
          kann. Immer beginnt man jedoch mit der Untersuchung des Umfelds und 
          setzt dann mit einer Analyse des Systems, um das es geht, fort.
 
  
           
           
 Aufgabe 
            1: Veränderungen in der WeltAufgabe 2: Gewünschte und wahrscheinliche Zukünfte für 
            die Welt
 Aufgabe 3: Veränderungen im relevanten Umfeld
 Aufgabe 3.1: Was geschieht, wenn wir nichts tun
 Aufgabe 4: Geschichte des Systems
 Aufgabe 5: Behalten, Weglassen, Erschaffen
 Aufgabe 6: Strategische Ziele entwickeln und verabschieden
 Aufgabe 7: Hindernisse und Möglichkeiten ihrer Überwindung
 Aufgabe 8: Maßnahmenplanung
 
  
           
 Die 
            erste Aufgabe besteht in einem plenaren Brainstorming der Veränderungen, 
            die in den letzten sieben Jahren in der Welt stattgefunden haben. 
            Es wird einfach eine lange Liste erstellt. Es geht hier noch nicht 
            um das engere, "relevante Umfeld", vielmehr werden ganz 
            bewußt Wahrnehmungen über Veränderungen in der Welt 
            im allgemeinen ausgetauscht.
 In der zweiten Aufgabe werden "gewünschte und wahrscheinliche 
            Zukünfte der Welt" einander gegenübergestellt. Kleingruppen 
            arbeiten parallel Szenarien für beides aus. Im Plenum werden 
            sie integriert. Typischerweise entsteht ein "helles" Bild 
            der gewünschten und ein "dunkles" Bild der wahrscheinlichen 
            Zukunft für die Welt. Den Planenden werden sowohl ihre Ideale 
            wie ihre Befürchtungen bewußt.
 
 Auf das "relevante Umfeld" des Systems wird in der dritten 
            Aufgabe eingegangen. Auch hier wird im Plenum eine Liste der Veränderungen 
            bei z.B. Kunden, Händlern, Lieferanten etc. erstellt. Eine Zusatzaufgabe 
            kann danach darin bestehen, daß Kleingruppen erarbeiten, was 
            mit dem System geschehen würde, wenn man einfach so weitermachte 
            wie bisher. Die Ergebnisse werden üblicherweise aufzeigen, daß 
            es dann abwärts geht. Und damit ist auch der Sinn dieser Zusatzaufgabe 
            klar: Sie soll, wo dies erforderlich ist, das Gefühl der Dringlichkeit 
            verstärken.
 
 Um Gefühl geht es auch in der vierten Aufgabe, in der der Blick 
            nun nach innen gerichtet wird. Alle Teilnehmer der Search Conference 
            sitzen in einem großen Kreis, um sich Geschichten aus ihrer 
            Vergangenheit zu erzählen. Der "Dienstälteste" 
            steht zuerst auf und erzählt kurz über ihm bedeutungsvolle 
            Ereignisse aus der frühen Vergangenheit der Firma oder Organisation. 
            Nach und nach kommen alle, die wollen, dran, am Ende die "Dienstjüngsten" 
            mit Geschichten aus der jüngeren Vergangenheit. Diese Erzählrunde 
            erzeugt vor allem das Gefühl, daß man zusammengehört 
            und daß man stolz sein kann auf das, was man zusammen erreicht 
            hat.
 
 In der nächsten Aufgabe werden drei Flipcharts betitelt mit "Behalten", 
            "Weglassen" und "Erschaffen". In einem plenarem 
            Brainstorming wird unter diesen Überschriften gesammelt, was 
            in dem System, um das es geht, behalten werden soll, was aufgegeben 
            werden soll und was neu geschaffen werden soll.
 
 Danach erarbeiten Kleingruppen je 5 bis 7 Schlüsselaussagen dazu, 
            wie ihr System in 5 bis 10 Jahren beschaffen sein soll. Diese Aussagen 
            werden im Plenum in ein Set langfristiger Schwerpunktziele integriert 
            und, wenn erforderlich, priorisiert.
 
 Bevor zu diesen Zielen Maßnahmen geplant werden, kommt als Aufgabe 
            7 die Auflistung von Hindernissen, die den Zielen entgegenstehen, 
            und die Sammlung von Ideen, wie sie überwunden werden können. 
            Schließlich (Aufgabe 8) machen sich Kleingruppen daran, zu jeweils 
            einem Ziel einen umfassenden Maßnahmenplan zu erstellen. Die 
            Search Conference endet damit, daß das Plenum bespricht, wann 
            man wieder zusammenkommen will, um über die Umsetzung zu berichten 
            und weitere Schritte zu planen.
 
 
 Zukunftskonferenz
 
 Marvin Weisbord, der die Zukunftskonferenz (future search) entwickelt 
            hat, hat stark auf der Search Conference aufgebaut. Dennoch gibt es 
            bemerkenswerte Unterschiede. Zukunftskonferenzen sind mit 30 bis 72 
            Teilnehmern möglich, eignen sich also für größere 
            Gruppen. Unter diesen befinden sich oft auch Repräsentanten des 
            Umfeldes, also z.B. Kunden oder Händler oder strategische Partner. 
            Das ganze, offene System soll in einen Raum kommen. Dort, wo es um 
            ein issue geht, können es Vertreter verschiedener Organisationen 
            und Gruppen sein, die in der Zukunftskonferenz zusammenkommen. Im 
            Gegensatz zur Search Conference wird fast ausschließlich in 
            Kleingruppen gearbeitet, die Teilnehmer sitzen von vornherein an Tischen 
            mit sieben bis acht Personen. Die Rolle der Moderatoren ist dadurch 
            viel weniger herausgehoben. Sie treten in Aktion, wenn nach den Gruppenarbeiten 
            im Plenum präsentiert und reflektiert wird. Wie die Search Conference 
            dauert eine Zukunftskonferenz etwas über zwei Tage, die auf drei 
            Tage verteilt werden. Während jene eine Reise von außen 
            nach innen darstellt, ist diese eine Reise von der Vergangenheit in 
            die Zukunft:
 
 
  
           
 Aufgabe 
            1: VergangenheitAufgabe 2: Gegenwart: externe Trends
 Aufgabe 3: Gegenwart: Stolz und Bedauern
 Aufgabe 4: Zukunft
 Aufgabe 5: Konsens
 Aufgabe 6: Maßnahmen
 
  
           
 In 
            der ersten Aufgabe wird die Vergangenheit des Systems, des Umfelds 
            und der Personen im Raum untersucht. Diese Aufgabe, die gewissermaßen 
            eine Verschmelzung der Aufgaben 1 und 4 der Search Conference darstellt, 
            soll vor allem helfen, eine "Planungsgemeinschaft" zu schaffen. 
            In der großen, oft heterogenen, manchmal konfliktären Teilnehmergruppe 
            entsteht so eine Basis, die es erleichtert, die nachfolgenden schwierigeren 
            Themen anzugehen.
 Dazu zählen auch die externen Trends (sowohl des relevanten wie 
            des weiteren Umfelds), die in Aufgabe 2 zuerst in einem plenaren Brainstorming 
            als ein beeindruckendes Mindmap von ca. 1,5 m x 4 m Größe 
            entstehen. Nach einer Gewichtung der Trends mittels Klebepunkten, 
            wechselt die Sitzordnung von gemischten zu homogenen Tischen (z.B. 
            Tische mit nur Vertrieb, nur F&E ...), und diese erarbeiten, welche 
            Konsequenzen aus den zentralen Trends gezogen werden sollten.
 
 Immer noch homogene Tische stellen dann in Aufgabe 3 dar, worauf sie 
            stolz sind und was sie bedauern - immer in Bezug auf ihren eigenen 
            Beitrag zum Erfolg des Ganzen. Die große Gruppe beginnt, sich 
            für gemeinsame Defizite verantwortlich zu fühlen.
 
 Wieder gemischte Tische erhalten danach die Aufgabe, eine gewünschte 
            Zukunft zu entwerfen - hier jedoch nicht wie bei der Search Conference 
            in wenigen wohlformulierten Sätzen, sondern zuerst als Stichwortsammlung 
            und dann als anschauliche, lebendige und oft humorvolle Inszenierung. 
            Meist werden Sketche vorgespielt, an denen jeweils die ganzen Tische 
            mitwirken. Bei der Vorstellung im Plenum wird viel gelacht, die Zukunft 
            wird lebendig und Lust auf Zukunft wird richtig spürbar. Elektrizität 
            ist im Raum.
 
 In Aufgabe 5 wird schrittweise der Konsens über die gewünschte 
            Zukunft und die Schwerpunktziele herausgeschält: zuerst an den 
            Tischen, dann jeweils zwei Tische zusammen, schließlich im Plenum. 
            Wenn alle im Raum hinter den gemeinsamen Zielen stehen, folgt die 
            Maßnahmenplanung (Aufgabe 6). Entweder sind es die homogenen 
            Tische, die Maßnahmen erarbeiten, oder es formieren sich unter 
            der Leitung freiwilliger Champions Freiwilligengruppen zu einem Schwerpunktziel 
            oder beides geschieht in zwei Planungsrunden nacheinander. Die Gruppen 
            stellen in jedem Fall am Ende ihre Maßnahmen im Plenum vor.
 
 
 Technology of Participation
 
 Das Institute of Cultural Affairs, das die Technology of Participation 
            (ToP) entwickelt hat, ist eine Non-Profit-Beratungsorganisation mit 
            Hauptsitz in Chicago und Niederlassungen in der ganzen Welt. ToP entstand 
            Anfang der Siebziger Jahre als Planungsinstrument für Gemeinden, 
            Stadtteile und ähnliches, hat aber später auch in Unternehmen 
            viel Anwendung gefunden. Die ideale Größe für einen 
            ToP-Planungsworkshop liegt bei 10 bis 30 Teilnehmern, die Dauer bei 
            2 bis 3 Tagen. ToP-Workshops sollen sich aber auch mit mehreren hundert 
            Teilnehmern durchführen lassen, nur verlängert sich ihre 
            Dauer dann auf 5 bis 7 Tage - ein k.o.-Faktor für Anwendungen 
            in der Wirtschaft. ToP arbeitet (in dieser Hinsicht der Metaplan-Methode 
            ähnlich) mit Kärtchen, die dann gesammelt und geordnet werden. 
            Diese Vorgehensweise, bei der vieles plenar geschieht und die Moderatoren 
            eine sehr aktive Rolle übernehmen, hat naturgemäß 
            Grenzen, wenn die Gruppe auf mehr als 30 Personen steigt.
 
 Hatte die Zukunftskonferenz einen Verlauf von der Vergangenheit in 
            die Zukunft, so arbeitet sich ToP von der Zukunft rückwärts:
 
 
  
           
 Aufgabe 
            1: Eine "praktische Vision" entwerfenAufgabe 2: Hindernisse und ihre tieferen Ursachen identifizieren
 Aufgabe 3: Strategische Richtungen erarbeiten
 Aufgabe 4: Maßnahmen planen
 Aufgabe 5: Zeitplan der Umsetzung festlegen
 
  
           
 Gleich 
            zu Beginn werden die Teilnehmer gebeten, sich vorzustellen, wie das 
            System, dessen Zukunft geplant wird, in 5 oder 10 Jahren beschaffen 
            ist, und dessen zukünftige Merkmale auf ein paar Kärtchen 
            zu schreiben. Diese werden gesammelt, sortiert und mit präzisen 
            "3-Wort-Überschriften" versehen. Konsens soll entstehen, 
            nicht zu allen Kärtchen, jedoch zu den Überschriften, die 
            ja gemeinsame Ziele darstellen.
 Aufgabe 2 ist eine Besonderheit von ToP. Zuerst wird nach Hindernissen 
            gefragt, die der Verwirklichung der gemeinsamen Ziele entgegenstehen. 
            Diese werden wieder auf Kärtchen geschrieben, gesammelt und an 
            der Wand gruppiert. Die Kärtchen enthalten typischerweise eine 
            Sammlung überwiegend interner Mißstände. Doch es gibt 
            immer auch ein paar externe Hindernisse, etwa Verordnungen der Regierung 
            und ähnliches. Als nächstes wird im Plenum gefragt, welche 
            tiefere Ursache (root cause) hinter jedem "Klumpen" von 
            Hindernissen steht - vor allem in Bezug auf die internen Hindernisse. 
            Man will hier unter die Oberfläche gehen und untersuchen, was 
            die tiefsten Gründe für bisheriges und mögliches künftiges 
            Scheitern sind. Meist sind es nur eine oder zwei eng zusammenhängende 
            tiefere Ursachen, die wirklich wesentlich sind.
 
 In der dritten Aufgabe werden "strategische Richtungen" 
            erarbeitet. Gemeint sind damit Aktivitäten oder Programme, die 
            in den nächsten drei Jahren verwirklicht werden sollen, um sowohl 
            die "praktische Vision" zu realisieren wie auch um die wesentlichen 
            tieferen Ursachen der Hindernisse zu überwinden. Wieder wird 
            auf Kärtchen gesammelt, gruppiert und mit Überschriften 
            versehen.
 
 Die Maßnahmenplanung (Aufgabe 4) erfolgt bei ToP nicht in kleinen 
            Gruppen, die sich einem Schwerpunktziel widmen, sondern wieder plenar. 
            Kärtchen, sammeln, sortieren, Überschriften.... Die Überschriften 
            bezeichnen die Maßnahmen, auf die sich die Gruppe geeinigt hat. 
            Diese werden dann noch auf die 4 Quartale der nächsten 12 Monate 
            verteilt.
 
 In Aufgabe 5 werden die Maßnahmen des ersten Quartals weiter 
            detailliert. An dieser Stelle entstehen auch bei ToP Freiwilligengruppen, 
            die sich um eine Maßnahme kümmern wollen. Die Gruppen präzisieren, 
            was in den Monaten 1, 2 und 3 geschehen soll. Dann präsentieren 
            sie vor einer großen (1,5 m x 3 m) Wand, die in drei Zonen für 
            die nächsten drei Monate eingeteilt ist, und hängen im Zuge 
            ihrer Präsentation die von ihnen geplanten Arbeitsschritte in 
            dem Monat auf, wo sie stattfinden sollen. Am Ende befinden sich ein 
            detaillierter Masterplan für die nächsten drei Monate und 
            ein grober für das nächste Jahr auf zwei großen Wänden
 
 
 Klassische strategische Planung
 
 Diese Methode gehört im Grunde in eine andere Kategorie wie die 
            bisher beschriebenen. Erstens wird sie oft gar nicht partizipativ, 
            sondern von Experten (Stäben, Beratern) durchgeführt. Der 
            hier beschriebene Prozess von Rudolf Mann ist allerdings partizipativ. 
            Zweitens ist es eine Methode, die fast nur aus rationalen Analyse-Werkzeugen 
            besteht, während insbesondere die Search Conference und die Zukunftskonferenz 
            auch auf die emotionale Wirkung (aufrütteln, mobilisieren, Ideale 
            bewußt machen, Gemeinschaftsgefühl entwickeln) hin ausgelegt 
            sind. Drittens ist sie fast nur für Unternehmen geeignet. Hier 
            wird sie aufgeführt, weil sich in Unternehmen durchaus in vielen 
            Situationen die interessante Frage stellen läßt, ob man 
            zur strategischen Planung besser die klassische strategische Planung 
            oder eine der anderen Methoden anwendet.
 
 Die Werkzeuge der strategischen Planung stammen aus unterschiedlichen 
            Quellen. Das wohl älteste, das sogenannte SWOT-Chart (strengths, 
            weaknesses, opportunities, threats) ist bei General Electric entwickelt 
            worden. Portfolio-Matrizen kommen von Beratungsunternehmen. Viele 
            Einzelpersonen wie Kenichi Ohmae, Michael Porter, Gary Hamel, Cuno 
            Pümpin und andere haben konzeptionelle Beiträge geleistet.
 
 Im Kontrast zu den oben beschriebenen Methoden braucht die klassische 
            strategische Planung mehr Zeit (3 und mehr Workshops) mit weniger 
            Menschen. Rudolf Mann sieht die Obergrenze sogar bei nur neun Teilnehmern. 
            Das sind meist nur die Geschäftsleitung (oder Leitung des Geschäftsbereichs) 
            und ausgewählte Führungskräfte der zweiten und dritten 
            Ebene. Der Prozess, der hier nur sehr gestrafft dargestellt werden 
            kann, beginnt mit einer umfassenden Basisanalyse:
 
  
           
 A 
            Basisanalyse
 Aufgabe 1: Strategische Bilanz
 Aufgabe 2: Schlüsselfaktoren für Erfolg
 Aufgabe 3: Stärken und Schwächen
 Aufgabe 4: Chancen und Risiken
 Aufgabe 5: Globale Ziele
 Aufgabe 6: Konzentration / Diversifikation
 Aufgabe 7: Portfolio-Analyse
 
 B Optionen
 
 C Strategie-Formulierung
 
  
           
 Die 
            Erstellung der strategischen Bilanz ist ein Einstieg. Mit ihr wird 
            festgestellt, wo der zentrale strategische Engpass des Untenehmens 
            liegt, was also weiteres Wachstum am meisten begrenzt. Das kann und 
            wird oft die Absatzseite sein, doch es ist auch möglich, daß 
            der Engpaß bei der Beschaffung von Mitarbeitern, Kapital, Rohstoffen 
            oder Know-how liegt.
 Als zweite Aufgabe werden die Schlüsselfaktoren für Erfolg 
            im Markt herausgearbeitet. Untersucht wird dabei auch, wie gut das 
            Unternehmen in diesen Faktoren im Vergleich zum besten Wettbewerber 
            abschneidet.
 
 Stärken und Schwächen werden als dritte Aufgabe erarbeitet; 
            die Stärken werden ebenfalls mit dem besten Wettbewerber verglichen. 
            Gefragt wird nun, ob die stärksten Stärken auch den Schlüsselfaktoren 
            im Markt entsprechen. Wenn nein, dann wird deutlich, daß die 
            bisherige Strategie nicht stimmt.
 
 Als vierte Aufgabe werden Chancen und Risiken, die sich aus externen 
            Entwicklungen ergeben, herausgearbeitet. Danach wird die Analyse gewissermaßen 
            ausgesetzt, um nach den grundlegenden globalen Zielen des Unternehmens 
            zu fragen: Unternehmenszweck, Vision, langfristige finanzielle Ziele 
            - die subjektiv gewünschte und gewollte langfristige Zukunft 
            des Unternehmens, zu der die zu planende Strategie führen soll.
 
 Im Lichte dieser Vision werden im sechsten Schritt Möglichkeiten 
            sowohl zur Diversifikation wie auch zur Konzentration untersucht und 
            bewertet. In Aufgabe 7 werden die derzeitigen Produkte oder Produktlinien 
            in einem Portfolio bewertet. Nach Aufgabe 6 und 7 können bereits 
            weitreichende Entscheidungen fallen, wenn etwa die Refokussierung 
            auf einen Teil des bisherigen Angebots angesagt ist. Die Basisanalyse 
            wird am Ende zusammengefaßt, indem die zentralen strategischen 
            Probleme, auf die die neue Strategie eine Antwort geben muß, 
            herausgeschält werden.
 
 Die Ausarbeitung von Optionen ist der kreative Teil der Planung: oft 
            sind neue Möglichkeiten für Wettbewerbsvorteile zu finden, 
            beispielsweise durch Neu-Segmentierung des Marktes, durch innovative 
            Lösungen für das brennendste Problem der Kunden oder das 
            Ausnutzen neuer Trends.
 
 Sind die Optionen ausgearbeitet und bewertet, bleibt noch die Formulierung 
            der neuen Strategie und die Ausarbeitung der Maßnahmen. Typischerweise 
            entsteht ein Strategie-Dokument von 10 bis 20 Seiten Länge sowie 
            ein ebenfalls umfangreicher Masterplan mit einer Reihe von Projekten.
 
 
 Was leisten die Methoden?
 
 Stärken hat jede der hier beschriebenen Methoden. Die Search 
            Conference ist eine hervorragende und in jedem Schritt durchdachte 
            Methode, um mit einer bereits relativ großen Anzahl von Teilnehmern 
            (20 bis 35) die Zukunft eines Unternehmens oder einer Organisation 
            zu planen und diese Gruppe zusammenwachsen zu lassen. Die Kreativität 
            vieler kann genutzt werden. Andererseits ist die Gruppe noch klein 
            genug, um intensive plenare Diskussionen stattfinden zu lassen.
 
 Der emotionale Höhepunkt der Search Conference ist das Erzählen 
            von Geschichten aus der Vergangenheit (Aufgabe 4). Diese rein mündliche 
            Aufgabe, in der einer nach dem anderen im Kreis vortritt und persönlich 
            bedeutungsvolle Erinnerungen vorstellt, wird oft als bewegend erlebt. 
            Die planende Gruppe wächst spürbar zusammen. Auch das Erarbeiten 
            gewünschter und wahrscheinlicher Zukünfte für die Welt 
            (Aufgabe 2) ist eine Besonderheit der Search Conference. Das Spannungsfeld 
            von Hoffnungen und Befürchtungen bringt die Teilnehmer ebenfalls 
            zusammen und motiviert sie, eine Zukunft zu planen, die auch zu den 
            gemeinsamen Idealen paßt.
 
 Während alle hier vorgestellten Methoden sowohl ein Werkzeug 
            zur Planung wie auch zur Mobilisierung sind, ist doch bei der Zukunftskonferenz 
            die mobilisierende Wirkung nach meiner Erfahrung am stärksten. 
            Einerseits liegt das an der großen Zahl von Teilnehmern (bis 
            72), die in die Planung einbezogen werden. (Und man kann auch zwei 
            oder drei Zukunftskonferenzen parallel durchführen und so noch 
            mehr Menschen einbeziehen.) Andererseits wird die Kraft lebendiger, 
            anschaulicher Zukunftsbilder (Visionen) nirgends so genutzt wie in 
            Aufgabe 4 der Zukunftskonferenz, in der die Teilnehmer sich für 
            mehrere Stunden regelrecht in die fernere Zukunft hineinversetzen. 
            Die Erarbeitung und Präsentation der Zukunftsentwürfe ist 
            in dieser Methode der emotionale Höhepunkt.
 
 Manchmal ist aber gerade dieser spielerische Aspekt nicht angebracht 
            und es ist besser, den Entwurf der Zukunft in einer nüchterneren 
            Form ablaufen zu lassen, z.B. so wie in der Search Conference. Meine 
            Faustregel dazu ist: Ist die Teilnehmergruppe groß und ist das 
            System, dessen Zukunft geplant wird, eine ganze Organsiation/Unternehmen 
            oder ein bedeutender Teil davon, dann bewährt sich das Vorgehen 
            der Zukunftskonferenz. Je kleiner die Teilnehmerzahl wird und je spezialisierter 
            das Thema (z.B. Produkt-Strategie), desto eher würde ich überlegen, 
            ob ein nüchternes Vorgehen nicht besser paßt.
 
 Die Zukunftskonferenz eignet sich mehr als die anderen Methoden (in 
            denen das grundsätzlich auch geht), relevante externe Gruppen 
            in die Planung miteinzubeziehen. Man kann beispielsweise Kunden, Händler 
            und Lieferanten dazu einladen. In Aufgabe 2 und 3 sitzen diese jeweils 
            an eigenen Tischen und präsentieren ihre Perspektive zum jeweiligen 
            Thema. Diese Darstellungen erster Hand vermögen mehr unter die 
            Haut zu gehen, als Präsentationen oder schriftliches Material. 
            Auch in den Entwurf der Zukunft sind die Externen, verteilt auf gemischte 
            Tische, einbezogen. Mehr kann man seine "stakeholder" kaum 
            beteiligen.
 
 In der Schlußphase der Maßnahmenplanung besteht die Stärke 
            der Zukunftskonferenz darin, daß sich aus dem großen Teilnehmerkreis 
            freiwillige "Champions" melden, die ein Thema zusammen mit 
            einer Freiwilligengruppe voranbringen wollen. Dies erhöht noch 
            einmal die Chance, daß im Anschluß an die Planung auch 
            wirklich etwas geschieht.
 
 ToP springt gleich ohne Vorlauf in die Zukunft, denn schon zu Anfang 
            wird die "praktische Vision" entworfen. Die bei der Search 
            Conference und Zukunftskonferenz vorgeschaltete Bestandsaufnahme findet 
            bei ToP so nicht statt. Die Bestandsaufnahme erfüllt in den anderen 
            Methoden wichtige Zwecke; es werden nicht nur Informationen generiert, 
            es wird auch aufgerüttelt und ein Gefühl von Dringlichkeit 
            erzeugt. Doch es gibt Fälle, in denen das gar nicht so notwendig 
            ist, und dann ist ToP einfach schnell.
 
 Das herausstechende Merkmal von ToP ist die Aufgabe 2, in der Hindernisse 
            und deren tiefere Ursachen untersucht werden. In hierarchischen Unternehmen 
            kann das manchmal heikel werden, denn die tieferen Ursachen könnten 
            ja beim Top-Management liegen. Sind die Führungsspitze und die 
            Mitarbeiter offen, können sie möglicherweise durch diesen 
            Schritt viel lernen. Wenn nicht-hierarchische Gemeinschaften planen 
            (man stelle sich eine Gruppe von Menschen vor, die eine ökologische 
            Siedlung bauen wollen), kann die Frage nach den tieferen Ursachen 
            von Hindernissen zu der Erkenntnis führen, daß die tiefste 
            Ursache in einem Mangel an Selbstvertrauen und Antrieb liegt. Und 
            vielleicht gibt ja gerade diese Erkenntnis den entscheidenden Kick.
 
 In der Schlußphase von ToP, wo es um die Planung von Maßnahmen 
            geht, werden die Teilnehmer sehr stark an die Hand genommen. Während 
            in der Search Conference und Zukunftskonferenz den Freiwilligengruppen 
            die Details überlassen werden, geschieht hier vieles plenar. 
            Das kann Vorteil und Nachteil sein. Vorteil, wenn die Maßnahmen 
            zu den unterschiedlichen Schwerpunktzielen sehr stark aufeinander 
            abgestimmt sein müssen (z.B. wegen sehr knapper Ressourcen) und 
            die plenare Einordnung in ein Zeitraster wichtig ist. Nachteil, wenn 
            die Freiwilligengruppen gut unabhänig voneinander arbeiten könnten 
            und viel Zeit brauchen, um die Möglichkeiten der Umsetzung des 
            Ziels, das sie sich vorgenommen haben, zu diskutieren. Doch weiß 
            man das immer vorher?
 
 Die klassische strategische Planung hat ihre Stärke dort, wo 
            es um ein grundlegendes Durchdenken der Positionierung eines Unternehmens 
            im Markt geht - wo also eine neue Antwort auf die Frage gefunden werden 
            muß, warum die Kunden gerade bei diesem Unternehmen kaufen sollen. 
            Die Schnittstelle Unternehmen-Markt wird hier sehr detailliert untersucht. 
            Die einzelnen Werkzeuge helfen, keinen Aspekt, der wichtig sein könnte, 
            auszulassen. Es entsteht nicht nur ein Set von Schwerpunktzielen, 
            das auf eine Seite paßt, sondern ein umfassendes Dokument, das 
            die Ausrichtung des Unternehmens beschreibt und die Konsequenzen für 
            die Funktionsbereiche aufzeigt.
 
 
 Braucht es strategische Planung zur strategischen Planung?
 
 Braucht es immer die klassische strategische Planung, ist mit dieser 
            Überschrift gemeint. Ich selbst habe in den Achtzigern viel mit 
            der klassischen strategischen Planung gearbeitet - nicht zuletzt, 
            weil ich die anderen Methoden damals noch gar nicht kannte. Mir fiel 
            dabei auf, daß der Aufwand - in der Regel vier bis fünf 
            Workshops - nicht selten hoch war im Verhältnis zum erreichten 
            Ergebnis. Denn oft war das Ergebnis gar nicht eine grundlegend neue 
            Strategie, sondern nur eine Anpassung oder klarere Ausrichtung hier 
            und da. Im nachhinein glaube ich, daß ich in einigen Fällen 
            das gleiche auch schneller mit einer der anderen Methoden hätte 
            erreichen können.
 
 Wenn beispielsweise ein Strategieteam von 10 Personen in einer landwirtschaftlich 
            orientierten Sach-Versicherung unter anderem zu dem Ergebnis kommt, 
            das ein zentraler, weiter auszubauender Wettbewerbsvorteil in der 
            schnellen, einfachen und kompetenten Schadenerledigung besteht, dann 
            braucht es keine drei oder mehr Workshops und auch keine ausgefeilten 
            Analyse-Werkzeuge, um das herauszuarbeiten. Es wäre aber ein 
            großer Gewinn, wenn gleich mehrere Dutzend Mitarbeiter an der 
            Erarbeitung dieses Schwerpunktziels beteiligt wären und sich 
            für seine Umsetzung engagieren würden.
 
 Doch es sei auch ein Fall dargestellt, der in die andere Richtung 
            weist. Ich habe vor einiger Zeit eine Zukunftskonferenz mit 64 Führingskräften 
            und Mitarbeitern eines Bürofachhändlers durchgeführt, 
            der insgesamt 150 Mitarbeiter hatte. Diesem Unternehmen ging es schlecht, 
            es war ein Sanierungsfall. Der neu eingesetzte Geschäftsführer 
            hatte Schwierigkeiten, die Mitarbeiter für dringend notwendige 
            Veränderungen zu gewinnen. Zu lange waren sie dem selben Trott 
            verhaftet gewesen. Die Zukunftskonferenz sollte hier helfen. Und das 
            tat sie. Die Teilnehmer waren hinterher sehr motiviert und haben sehr 
            viel umgesetzt. Dennoch hat die Zukunftskonferenz eines nicht geleistet 
            (was sie in diesem Fall auch nicht leisten sollte): die Teilnehmer 
            kamen nicht zu dem Schluß, daß ihr Bürofachhandel 
            in seiner heutigen Form gar nicht langfristig überlebensfähig 
            ist, sich stark refokussieren muß (auf Büromaterial) und 
            daß andere Sparten wie EDV und Büromöbel auszugliedern 
            oder gar abzustoßen sind.
 
 Grundlegende strategische Neu-Orientierungen erfordern Mut und können 
            für die Betroffenen schmerzhaft sein. Viel Liebgewonnenes muß 
            losgelassen werden. Daher ist es eher eine kleine Gruppe - die Führungsspitze 
            - die sich dafür entscheidet. Wenn es also tatsächlich ansteht, 
            daß sich das Unternehmen im Markt neu aufstellt, dann ist die 
            klassische strategische Planung das richtige Instrument. Wenn die 
            Grundrichtung jedoch steht (und das ist meiner Beobachtung nach bei 
            der überwiegenden Zahl der Unternehmen der Fall), dann sind oft 
            Search Conference, Zukunftskonferenz oder ToP die geeigneteren Methoden 
            zur strategischen Planung. Denn in relativ kurzer Zeit lassen sich 
            mit ihnen nicht nur die strategischen Schwerpunktziele herausschälen, 
            sondern auch eine relativ große Gruppe von Mitarbeitern für 
            diese Ziele aktivieren.
 
 In einer Zukunftskonferenz mit 72 Führungskräften und Mitarbeitern 
            eines Großunternehmens (5000 Mitarbeiter) wurden binnen zwei 
            Tagen die zentralen strategischen Ziele herausgearbeitet. Und noch 
            in der Konferenz formierten sich acht Gruppen, die an diesen Zielen 
            arbeiteten: Erschließung neuer Geschäftsfelder, Stärkung 
            der Innovationskraft, Reorganisation des Vertriebs, Vereinfachung 
            von Abläufen, Wissens-Management und anderes mehr. Microsoft 
            überlegte vor kurzem, wie die Geschäftsbereiche neue Produkt-Markt-Strategien 
            entwickeln sollten. Die Alternativen "Berater" und "Top-Management" 
            wurden in Erwägung gezogen und verworfen. Microsoft entschied 
            sich dafür, in jedem Geschäftsbereich eine Search Conference 
            mit etwa 40 Teilnehmern durchzuführen und danach eine integrierende 
            Search Conference für das ganze Unternehmen abzuhalten. Die Entscheidung 
            wurde im Nachhinein als richtig empfunden.
 
 Es braucht also nicht immer das umfangreiche Methoden-Set der klassischen 
            strategischen Planung, um strategisch zu planen. Wo jedoch die Grundausrichtung 
            des Untenehmens neu definiert werden muß, wo schmerzahfte und 
            mutige Entscheidungen zu fällen sind, ist dieses nach wie vor 
            angebracht.
 
 
 Ausblick
 
 Zum Schluß soll nicht fehlen, daß auch die hier dargestellten 
            Methoden nicht das Ende der Entwicklung repräsentieren. Insbesondere 
            ist es möglich, Hybridformen aus den verschiedenen Methoden zu 
            bilden. Jede Methode hat ihre starken Seiten - und machmal macht es 
            Sinn, eine Aufgabe aus Methode A in Methode B einzubauen. Setzen Sie 
            sich - so mein Wunsch, wenn sie Berater sind - intensiver mit den 
            Methoden auseinander, machen sie Ihre eigenen Erfahrungen und helfen 
            Sie mit, die Werkzeuge weiterzuentwickeln, mit denen man Menschen 
            helfen kann, ihre eigene Zukunft in die Hand zu nehmen.
 
 
 Literatur
 
 Der Übersichtlichkeit halber nenne ich nur das jeweils zentrale 
            Werk zu jeder Methode:
 
 Emery, Merrelyn und Purser, Ronald E., The Search Conference. A Powerful 
            Method for Planning Organizational Change and Community Action, Jossey-Bass 
            Publishers, San Francisco 1996
 
 Mann, Rudolf, Praxis Strategisches Controlling, Verlag Moderne Industrie, 
            Landsberg 1989, 5. Auflage (Es gibt zwar eine Vielzahl weiterer Bücher 
            zur klassischen strategischen Planung, doch keines beschreibt wie 
            dieses den partizipativen Prozess.)
 
 Spencer, Laura J., Winning Through Participation. Meeting the Challenge 
            of Corporate Change with the Technology of Participation. The Group 
            Facilitation Methods of the Institute of Cultural Affairs, Kendall/Hunt 
            Publishing Company, Dubuque, Iowa 1989
 
 Weisbord, Marvin R. und Janoff, Sandra, Future Search. An Action Guide 
            to Finding Common Ground in Organizations & Communities, Berrett-Koehler 
            Publishers, San Francisco 1995
 
   
    
             
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