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BEISPIEL 3: "OF-WERKSTATT"

 

Center Oberfläche im Werk Sindelfingen der DaimlerChrysler AG

Konzeption und Moderation: Dr. Matthias zur Bonsen und Ursula Schwarzenbart

Das Center Oberfläche hat 2000 Mitarbeiter und ist für die Lackierung von Pkw-Karosserien zuständig. Der Center-Leitung lag daran, die Kultur der Führung und Zusammenarbeit zu verbessern. Zu diesem Zweck kamen alle 90 Führungskräfte des Centers - vier Hierarchieebenen - für zwei Tage zusammen. Etwa 8 Monate später hat das Center Oberfläche eine zweite Konferenz mit den gleichen Teilnehmern veranstaltet. Die Teilnehmer bestätigten, daß die erste Konferenz viel bewirkt hat, daß aber auch noch genügend Raum zu weiterer Verbesserung da ist.

Heute, einige Jahre später, gestalte ich (MzB) solche Konferenzen oft so, dass die Teilnehmer die ungeschriebenen Regeln in Sketchen darstellen. Denn dadurch gehen die herrschenden Mißstände noch mehr unter die Haut.



Ablauf der Konferenz

Begrüßung und Einführung

Ungeschriebene Spielregeln

Die gemischten Tische erarbeiten die heute geltenden ungeschriebenen Spielregeln des Centers. Sie unterteilen sie in „förderliche“, „hemmende“ und „neutrale“. Jeder Tisch präsentiert kurz zwei der hemmendsten Spielregeln. Danach folgt eine Reflexion im Plenum darüber.

Die gewünschte Kultur „visionieren“

Jeder Teilnehmer schreibt einen Brief aus dem Jahr „heute + 5“ an einen guten Freund (Frau, Mann, Tochter etc.). Er/sie ist ganz begeistert, wie sich die Kultur inzwischen entwickelt hat, und stellt das in dem Brief lebendig dar. An den Tischen lesen sich die Teilnehmer die Briefe vor und wählen danach den inspirierendsten Brief aus - also den Brief, der die Organisation beschreibt, in der sie am liebsten arbeiten würden. Diese Briefe werden auch im Plenum vorgelesen.

Neue Spielregeln entwickeln

Jeder Tisch formuliert fünf Spielregeln, die künftig eingehalten werden sollen, damit die Kultur so wird, wie in den Briefen beschrieben. Diese werden präsentiert und dann mit Klebepunkten vom ganzen Plenum gewichtet.

Am Abend des ersten Tages fassen die Moderatoren mit Freiwilligen die am stärksten gewich-teten Spielregeln zusammen. Das Ergebnis wird am nächsten Morgen vorgestellt und nach kurzer Diskussion und kleinen Veränderungen von den Teilnehmern akzeptiert.

Anderen Abteilungen Feedback geben

Die Teilnehmer nehmen eine neue, abteilungsbezogene Sitzordnung ein. Diese „Abteilungs-tische“ schreiben auf vorbereiteten Formularen Briefe an die anderen Abteilungen. Darin legen sie dar, was sie von anderen Abteilungen brauchen, um ihre eigene Aufgabe besser bewältigen zu können. Die Briefe werden anschließend an die Empfänger verteilt.

Einer der Empfänger ist auch die aus zwei Personen bestehende Center-Leitung.

Das Feedback bearbeiten

Die „Abteilungstische“ bearbeiten die empfangenen Briefe und entwickeln daraus Maßnahmen für sich selbst. Jede Abteilung stellt dem Plenum vor, was sie vorhat. Gleiches tut auch die Center-Leitung. Das Plenum klatscht - oder zischt (wenn ihm das Ergebnis nicht gefällt). Es wird fast immer geklatscht und nur einmal gezischt.

Ein persönliches Zeichen setzen

Jeder Teilnehmer überlegt sich eine kleine, innerhalb der nächsten 14 Tage machbare „gute Tat“, die dem Geist der neuen Spielregeln entspricht und mit der er/sie seinen/ihren Kollegen, Mitarbeitern und Chefs demonstrieren will, daß ihm/ihr an der neuen Kultur etwas liegt. Alle 90 Führungskräfte stehen zum Abschluß nacheinander auf und sagen, was sie tun werden.

Verabschiedung