Liebe
Kolleginnen und Kollegen, liebe Großgruppen-Arbeiter und Interessierte,
wir
haben wieder mal ein paar Informationen und Anregungen zusammengetragen,
die Ihnen hoffentlich hilfreich sind.
Open
Space: Die Falle der Einfachheit
Open
Space ist eine Methode, die durch ihre Einfachheit besticht und die
viele von Ihnen (wie auch uns) fasziniert. Doch sie birgt auch eine
Falle: die Falle, ein paar kritische Punkte zu vergessen, die den nachhaltigen
Erfolg gefährden was leider gar nicht so selten geschieht. Wir haben
uns die Mühe gemacht, einen Artikel zu schreiben mit dem Titel Die
Falle der Einfachheit. Was es braucht, damit Open Space wirklich funktioniert.
Sie können Ihn hier downloaden.
Wir geben diesen Artikel seit einiger Zeit immer unseren Kunden, wenn
sie eine Open Space-Konferenz anfragen. Denn sie sollen wissen, worauf
es wirklich ankommt, und beurteilen können, ob sie das von den Anbietern,
die sie zur Auswahl haben, auch bekommen.
Story
Telling that moves people
So
lautet der Titel eines Artikels, der im Juni im Harvard Business Review
erschienen ist und in der Oktoberausgabe des Harvard Business manager
auch ins Deutsche übersetzt wurde (³Mit Worten fesseln²). Es handelt
sich um ein Interview mit Hollywoods führendem Drehbuch-Schreiber-Lehrer
Robert McKee. Und der coacht seit neuestem auch CEOs, wie sie ihre Mitarbeiter
und Investoren fesseln können in dem sie eine packende Geschichte
erzählen und ihr Publikum nicht mit den üblichen Powerpoint-Präsentationen
berieseln. Eine gute Geschichte fasziniert nicht nur, der Erzählende
kommt auch mit einer ganz anderen menschlichen Tiefe rüber. Wir schreiben
das hier, weil Geschäftsführer und Vorstände im Rahmen von Großgruppen-Konferenzen
oft mit einer Rede Mitarbeiter für ihre Vision und Ziele gewinnen müssen.
Der erwähnte Artikel hat uns bereits geholfen, unsere Kunden bei dieser
Aufgabe besser zu coachen. Die englische Version des Artikels finden
Sie unter http://harvardbusinessonline.hbsp.harvard.edu/b02/en/common/item_detail.jhtml?id=R0306B,
die deutsche unter http://www.harvardbusinessmanager.de
Evaluation
von Großgruppenarbeit die Sicht von Jack Welch
Ja,
genau: der hochgelobte Ex-CEO von General Electric hat sich zur Evaluation
von Großgruppenarbeit geäußert sogar in einem Brief an die Aktionäre,
der im Geschäftsbericht veröffentlicht wurde. Hintergrund: Jack Welch
hat 1988 eine Methode der Großgruppenarbeit selbst in Grundzügen erfunden:
Work-Out. Und im Verlaufe der nächsten Jahre haben nahezu alle 300.000
Mitarbeiter von GE an einem Work-Out teilgenommen. Jack Welch schrieb
zum Thema Evaluation:
“Für
eine Reihe von Jahren widerstanden wir dem traditionellen Drang von
GE, alles zu quantifizieren und zu messen. Über Work-Out gab es außer
Anekdoten und Atmosphärischem wenig zu berichten. Zyniker meinten,
dass die rasche Verbreitung von Work-Out nur auf die Rhetorik der
Zentrale und heiße Luft zurückzuführen sei. Doch während dieser Zeit
entstand Vertrauen, wuchs Selbstvertrauen und entwickelte sich Teamgeist.
Dann kamen plötzlich, hier und da, die wirklich großen Ideen und Durchbrüche.
Und heute tauchen sie überall auf: radikale Veränderungen, wie wir
unser Geschäft angehen und greifbare Ergebnisse. Einige große Durchbrüche
wären noch Jahre entfernt - vielleicht unerreichbar - ohne den Geist
der Zusammenarbeit, den Work-Out schafft.³
Jack
Welch hat also bewusst nicht evaluiert. Er meinte an anderer Stelle,
dass Work-Out abgeschossen worden wäre, wenn man zu früh die Ergebnisse
quantifiziert hätte. Und er schrieb, dass sein ambitioniertes Qualitätsprogramm
³Six Sigma², das er 1996 startete, nie geflogen wäre, wenn in den Jahren
zuvor nicht durch Work-Out eine kulturelle Veränderung bewirkt worden
wäre.
Work-Out
gibt es bei GE im übrigen in unterschiedlichen Formen. Die erste war
eine Art vereinfachter Open Space (und doch auch wieder sehr verschieden
davon). Andere Work-Outs ähneln RTSC-Konferenzen, wiederum andere sind
(dann kleinere) funktionsübergreifende Workshops zur Prozessoptimierung.
Mehr
über Work-Out kann man lesen bei Noel Tichy und Sherman Stratford, Control
Your Destiny or Someone Else Will (im Jahr 2000 in deutlich erweiterter
Ausgabe erschienen, die auch die spannende Entwicklung bei GE in den
90er Jahren dokumentiert) und bei Robert Slater, The GE Way Fieldbook,
McGrawHill 1999.
Buchtipp
1: Wirtschaft wozu? Abschied vom Mangel von Hans Jecklin und Martina
Köhler
Hans Jecklin und Martina Köhler entwerfen die Grundzüge eines Unternehmertums,
in dem im Bewusstsein der Fülle und nicht des Mangels gehandelt wird.
Spannend dabei: Hans Jecklin erzählt aus seiner eigenen jahrzehntelangen
Erfahrung als Unternehmer, wie er zu einer immer ganzheitlicheren, sogar
spirituellen Sicht gelangte. Er berichtet sehr ehrlich von Erfolgen
und Niederlagen und extrahiert aus beidem wichtige Einsichten. Das macht
das Buch fesselnd und inspirierend. (Gleich ein gutes Beispiel für Geschichten-erzählen
im Sinne von Robert McKee siehe oben.) Einige Kapitelüberschriften
machen deutlich, worum es geht, und werden sicher bei vielen Großgruppenarbeitern
auf Resonanz stoßen:
Matthias
zur Bonsen lernte Hans Jecklin übrigens 1994 als Kunden kennen. Er hatte
sein Buch ³Führen mit Visionen² gelesen. Und er führte in seinem Unternehmen
eine der ersten RTSC-Konferenzen durch.
Wir
möchten Ihnen dieses Buch sehr empfehlen. Berater sollten es ihren
Kunden geben.
Edition
SPUREN, ISBN 3 952 1966 7, EUR 22,-,
Buchttipp
2: Hühnersuppe für die Seele: In Arbeit und Beruf von Jack Canfield
und Mark Victor Hansen
Dieses
Buch enthält berührende und bewegende Geschichten aus dem Geschäftsleben
und kann bei Story Telling-Runden, wie wir sie in unserem letzten Lernforum
Großgruppenarbeit vorgestellt haben, helfen. Es enthält eine Anleitung
zu Story Telling im Unternehmen.
Herzliche
Grüße
Sabine
Bredemeyer Jutta Isis Herzog Peter Bauer Matthias zur Bonsen