all in one spirit
homeLiteraturLiteratur zu RTSCLiteratur zu Open SpaceLiteratur zu Appreciative InquiryLiteratur zu ZukunftskonferenzenLiteratur zu World CafeLiteratur zu Community BuildingVideosRessourcenGeschichtenVeranstaltungenLinkskontaktImpressum

 

 

 

 

MÄRCHEN FÜR MITARBEITER
STORY-TELLING IN GROSSGRUPPEN-KONFERNEZEN

 

Matthias zur Bonsen

erschienen in: managerSeminare (Copyright), Januar 2002, S. 77 - 84



Es gibt Geschäftsführer, die erzählen ihren Mitarbeitern
Märchen. Nicht einfach so, sondern im Rahmen von Großgruppen-Konferenzen
und Change-Prozessen. Was auf den ersten Blick überrascht, hat Methode.
Die Märchen sind extra für die Unternehmen geschrieben, spiegeln deren
Situation wieder und sollen den unternehmerischen Wandel ankurbeln. Wie
das funktioniert, schildert Berater Dr. Matthias zur Bonsen.

Mehr als 500 Menschen sind im Raum, doch für etwa 20 Minuten
kann man fast eine Stecknadel fallen hören. Die Führungskräfte der AXA
Colonia hören mit großer Aufmerksamkeit und Staunen zu, wie ihnen ihr
Vorstandsvorsitzender Dr. Claus-Michael Dill ein Märchen erzählt: "Es
war einmal ein großes Versicherungsunternehmen, das hatte sich vor
langer Zeit auf einer sonnigen Insel eine Stadt gebaut. Die Bewohner der
Stadt lebten glücklich und ohne Sorgen. Die Sonne schien warm vom
Himmel, die Wiesen waren grün, die Felder fruchtbar, das Meer, das die
Insel umgab, war friedlich und voller Fische. Es war fast wie im
Paradies! Und das sollte ? da waren sich alle einig ? auch immer so
bleiben"

Doch natürlich blieb es nicht so, wie das Märchen im weiteren Verlauf
zeigt: Unwetter zogen heran, die See wurde stürmisch, es goss in
Strömen, und der Wasserspiegel stieg unaufhaltsam. Zuerst waren nur die
Stadtteile bedroht, die sich auf den tiefer liegenden Teilen der Insel
befanden. Plötzlich erwies es sich als hinderlich, dass die Bewohner der
Insel zwischen ihren Stadtteilen Zäune und Mauern gezogen hatten. Doch
die Bürgermeister der einzelnen Stadtteile taten sich angesichts der
drohenden Gefahr zusammen, machten am Horizont neben dem Unwetter
Lichtblicke und neue Möglichkeiten aus und gewannen die Bevölkerung der
Stadt und Insel dafür, aufzubrechen, um an ein günstiger gelegenes
Gestade zu ziehen und eine prachtvolle neue Stadt zu bauen.

Die Geschichte veranschaulicht u.a. die Situation, in der sich die AXA
Colonia noch im Jahr 2000 befunden hat. Die goldenen Zeiten von früher
waren vorbei, Deregulierung und das Internet hatten den Preiswettbewerb
verschärft. Um auch in Zukunft erfolgreich am Markt zu agieren, war eine
neue Strategie erforderlich: Einige Äste des Baumes AXA Colonia waren
zurückzuschneiden (Bereich Sachversicherung), um andere Äste wachsen zu
lassen (Bereich Lebensversicherung). Zudem wollte das
Versicherungsunternehmen die interne Kommunikation und die
Kundenansprache verbessern.

Mit Märchenaugen sieht die Zukunft rosig aus

Die neu erbaute Stadt, die Dill den Mitarbeitern in seiner
Märchengeschichte schildert, ist eine einzige große Metapher für diese
Strategie: In der neuen Stadt gibt es ein großes Stadttor und dahinter
einen Marktplatz ? Symbol für ein Internet-Portal. Es gibt in ihr eine
Bank, denn die AXA Colonia wollte eine Bank kaufen (und hat es
inzwischen auch getan). Zwischen den Stadteilen, sprich Produktsparten,
sind keine Zäune. Und versorgt wird die Stadt durch einen Stausee, der
viele Zuflüsse hat. Dieser symbolisiert das Ziel, Kunden auf mehreren
Wegen (Außendienst, Internet, Call-Center) anzusprechen. Mit anderen
Einzelheiten mehr bietet die neue Märchenstadt ein anschauliches Bild
davon, wie AXA Colonia demnächst aussehen soll.

Doch warum erzählt der Vorstandsvorsitzende diese Geschichte?
Schließlich lässt sich eine Strategie auch auf gewöhnlicherem Weg
erläutern. Genau das hatte das Unternehmen jedoch bereits versucht: In
Dutzenden von Powerpoint-Charts war die Strategie sorgfältig aufbereitet
und zu verschiedenen Gelegenheiten präsentiert worden. Auf diese Weise
blieb sie allerdings eine graue, komplizierte Theorie. Längst nicht alle
Führungskräfte, so wurde angenommen , hatten die Strategie in Kopf und
Herz verankert, verbanden positive Gefühle damit und sahen die Zukunft
in freundlichen, anregenden Bildern. Dills Märchengeschichte, die
individuell für Axa Colonia geschrieben wurde und auf einer
Großgruppenkonferenz zum Einsatz kam, sollte dazu beitragen, das zu
ändern.

Komplexe Strategien in ein einziges Bild fassen

Dass Strategien, sobald sie als Märchen verpackt sind, eine
größere Wirkung ausüben, liegt u.a. daran, dass sie so schneller und
besser verstanden werden. Nackte Strategien sind oft sehr komplex,
bestehen aus vielen Einzelheiten, und darüber geht leicht das Gesamtbild
verloren. Die Geschäftsleitung mag es noch vor Augen haben, doch
Mitarbeiter der Ebenen darunter verstehen oft weder alle Details, noch
den großen Zusammenhang. Eine Geschichte kann, indem sie die Strategie
metaphorisch erläutert, das vielschichtige Vorhaben in einem einzigen,
leicht verständlichen Bild zusammenfassen. Zusammenhänge und
Abhängigkeiten, die von den Mitarbeitern vorher nicht gesehen wurden,
werden verstanden und akzeptiert. Dies veranschaulicht das einfache
Beispiel des beschnittenen Baumes: Sich Schmerzen zuzufügen oder
zurückzustecken, ist zunächst schwer einsehbar ? doch ist es leicht zu
verstehen, dass man bei einem Baum manchmal Äste zurückschneiden muss,
damit andere wachsen können.

Märchen, die mit solchen Metaphern arbeiten und selbst ein großes
Sinnbild sind, lassen die Zukunft in freundlichen und inspirierenden
Bildern sehen. Sie vermitteln nämlich eine lebendige, anschauliche und
attraktive Vision. So mag für die Mitarbeiter von AXA Colonia die Reise
zum neuen Gestade anstrengend und gefährlich sein, der Bau der neuen
Stadt eine große Mühsal bedeuten, doch am Ende, so haben die Mitarbeiter
vor Augen, wird etwas wahrhaft Großes erschaffen: eine wunderbare neue
Stadt, deren Türme und Zinnen im Sonnenlicht glänzen und deren Bewohner
erfüllt sind von Stolz und Freude.

Mitarbeiter für Veränderungen gewinnen

Die Vermittlung einer neuer Unternehmensstrategie wie bei AXA
Colonia ist nicht der einzige Anlass, um mit einem Märchen zu arbeiten.
Doch immer sind es Veränderungen ? schwierige Veränderungen ?, für die
man auf "märchenhafte" Weise Menschen gewinnen will. So auch bei der
Deutschen Telekom. Tomas Bohinc, interner Berater der Deutschen Telekom,
wollte Mitarbeiter, die bereits mitten in einem Veränderungsprozess
steckten, zum Durchhalten ermutigen. Dabei bediente er sich ebenfalls
der Methode, das Märchen als Element einer Großgruppenkonferenz
einzusetzen.

Die Geschichte, die in einer Konferenz den Durchbruch brachte, erzählte
von einem Dorf in den Bergen, das von Erdrutschen bedroht war. Auch hier
half nur der Umzug der ganzen Gemeinde ? in diesem Fall auf einen
sicheren Hang auf der anderen Seite des Gebirges. Während des Marsches
über den Berg waren schwierige Prüfungen zu bestehen. Unwetter kamen auf
und verstärkten die Zweifel der Zögerlichen, ob man die Reise überhaupt
hätte antreten sollen. Doch die Truppe raufte sich immer wieder zusammen
und überzeugte die Zweifler.

Als sich der Weg in einen breiten, bequemen und in einen schmalen,
steilen Pfad gabelte, entstand Streit, welchen Weg man gehen solle.
Etliche wollten zunächst die leichter zugängliche Strecke wählen, doch
nach langen Diskussionen entschied man sich gemeinsam für den zwar
schwierigeren, doch Erfolg versprechenderen Weg über den Berg. Die Mühe
sollte sich auszahlen: Endlich auf der anderen Seite angekommen konnten
die Menschen ein neues Dorf aufbauen.

Man kann sich vorstellen, wie die Telekom-Mitarbeiter in den
tatsächlichen und emotionalen Widrigkeiten des Marsches ? Regen, Kälte,
Verlust von Gepäck, Streit und endlose Diskussionen ? die Widrigkeiten
und Widerstände ihres eigenen Veränderungsprozesses erkannten und wie
ihnen klar wurde, dass der schwere und schmale Weg der einzig richtige
Weg ist.

Optische Symbole verstärken die Botschaft

Am eindrücklichsten wirken Geschichten oder Märchen, wenn sie
nicht nur erzählt, sondern auch durch andere Sinneskanäle vermittelt
werden. Bei AXA Colonia gab es zu den Märchen drei große Bilder. Eines
zeigte die Stadt, wie sie früher war, das nächste die Stadt im Aufbruch,
das letzte die neu erbaute Stadt ? die große Vision. Der auf
Firmenbilder spezialisierte Illustrator Reinhard Kuchenmüller hatte sie
vor der Konferenz erstellt. Während der Konferenz wurden sie an die Wand
projeziert, und danach erhielt jeder Teilnehmer eine Rolle mit drei
Plakaten ? heute hängen sie in vielen Büros an der Wand.

Tomas Bohinc hat in seiner Konferenz bei der Telekom die Tische mit
Bergseilen verbunden, um den Marsch über den Berg noch anschaulicher zu
machen. Und die Deutsche Ärzteversicherung gestaltete in einer
Außendienstkonferenz, die neue Aufbruchstimmung schaffen sollte, das
ganze Programm um das Thema ihres Märchens, in dem es um Fischer in
einem Meer ging: Schon die Einladung nahm Bezug auf die Geschichte.
Jeder Programmpunkt war in den Begriffen des Märchens abgefasst. Bilder
von der Hafenstadt, von Fischern und Booten wurden aus mehreren
Projektoren an die Wand gebeamt und rahmten andere Präsentationen ein.
Der Open Space-Teil dieser Konferenz wurde als "Versammlung der Fischer
im Hafen" beschrieben.

Wer erzählt nun solche Märchen? Meistens ist es der Geschäftsführer oder
Vorstand, der selbst in die ungewohnte Rolle des Märchenonkels schlüpft.
Manchmal sind es auch Mitglieder der Vorbereitungsgruppe der Konferenz,
die die Geschichte erzählen. Geschäftsführer fragen sich natürlich
regelmäßig, ob sie sich nicht zum Narren machen, wenn sie zu einem
ernsten Thema eine Geschichte in kindlich anmutender Sprache erzählen.
Bislang war noch keiner zu erleben, der vorher nicht große Zweifel
gehabt hätte.

Ein Herz fassen ? und Herz zeigen

Doch wer über seinen Schatten springt, wird belohnt ? so auch
AXA-Chef Claus-Michael Dill: Als er seine Geschichte zu Ende erzählt
hatte, sagte er: "Ich habe schon viele Jahre lang kein Lampenfieber mehr
vor einem Vortrag gehabt, doch diesmal bin ich aufgeregt gewesen. Ich
bin gespannt, was für eine Rückmeldung ich nachher bekommen werde." Er
dachte wohl an ein Feedback in der Konferenz-Pause. Doch was sofort
losbrach, war lang anhaltender Beifall.

Eine solche Sympathie entsteht, weil sich durch das Märchen nicht nur
der Kopf, sondern auch das Herz ausdrückt. Die emotionale Sprache des
Märchens wirkt in mehrfacher Hinsicht: Als Zuhörer katapultiert uns ein
Märchen in die Zeit unserer Kindheit zurück. In die Zeit, in der wir
noch alle unbefangen und fasziniert zuhören und ganz einfach staunen
konnten. Wenn wir einer Geschichte zuhören, wird unser kritischer, uns
mitunter hemmender, Verstand überlistet, der sonst immer gleich
kommentiert, dass er x nicht glaubt und y anders beurteilt.

Antoine de Saint Éxupery schrieb einmal, dass ein Autor, der Bilder
verwendet, den Leser nicht einfach nur berührt, sondern regelrecht
"verhext", also im guten Sinne des Wortes "ver- und bezaubert". Und so
geschieht es auch, wenn ein Vorstand eine Geschichte erzählt. Die
Bilder, die er vermittelt, entstehen unweigerlich auch in der
Vorstellung der Zuhörer und lösen dort Gefühle aus. Hinzu kommt, dass
Märchen, gerade die alten Märchen, die sich durch mündliche
Überlieferung übertrugen, bevor die Brüder Grimm sie aufzeichneten,
unsere Seele berühren. Denn sie sprechen Bestrebungen und Sehnsüchte an,
die in unserer Seele angelegt sind.

Wie ist der Handlungsfaden zu spinnen?

Wenn nun ein Märchen für eine Veränderungssituation in einem
Unternehmen entworfen wird, dann sollte es einem Grundmuster
entsprechen, das auch echte Märchen haben. Das vielleicht wichtigste
Grundmuster ist jenes, das Joseph Campbell, Erforscher von Mythen und
Religionen aus aller Welt, "Die Reise des Helden" genannt hat. Es baut
auf sieben Stufen auf:

1. Der Held bekommt am Anfang einen Ruf, er trifft einen Helfer und
Ratgeber (z.B. die weise alte Frau), der ihm einen neuen Weg aufzeigt.
2. Er findet den Mut, den Trott und die Bequemlichkeit seines Alltags zu
verlassen und zu etwas gänzlich Neuem aufzubrechen.
4. Er erlebt Abenteuer und wird auf die Probe gestellt.
5. Er muss über sich selbst hinauswachsen reifen und das Negative in
sich besiegen (den Drachen töten), um ans Ziel zu gelangen.
6. Er gewinnt das Königreich und die Prinzessin (seine weibliche Seite)
noch dazu.
7. Schließlich kehrt er mit einem Geschenk in seine Gemeinschaft zurück:
Er selbst ist zum Geschenk geworden, weil er sich verwandelt hat.

Dieses Muster findet sich im Alten Testament ebenso wie in Dantes
Göttlicher Kommödie, in Chretien de Troyes' Parsifal oder in Homers
Odyssee. Zahlreiche Märchen bauen darauf auf. Brillante
Neu-Interpretationen sind Joanne K. Rowlings Harry Potter, George LucasŒ
Star Wars und Paulo Coelhos Der Alchimist ? allesamt Megaseller.

Märchenautor kann jeder werden

Das Märchen für die Veränderungsthematik einer Organisation
muss nun aber nicht von einem Experten für Mythen geschrieben werden.
Eine Person aus dem Unternehmen oder seinem Umfeld kann das mindestens
genausso gut. Allerdings sollte nicht ganz spontan ins Blaue
hineingeschrieben werden. In der Regel sammelt die Vorbereitungsgruppe
einer Konferenz erste Ideen. Sinnvoll ist es, in diesem kreativen
Prozess auch gleich ein Bild zu malen. Dann sieht man, ob die ersten
Ideen für die Geschichte auch zur Strategie und Vision und zur
gegenwärtigen Situation der Betroffenen passen. Den ausgefeilten Text
schreibt dann jemand, der sich aus der Vorbereitungsgruppe dazu berufen
fühlt, oder der Berater.

Der gravierendste Fehler, der dabei geschehen kann, besteht darin, statt
einer Märchensprache eine Business-Sprache zu verwenden. Wenn die
Geschichte von einem Geschäftsführer vorgelesen wird, ist es zudem
wichtig, dass dieser sich intensiv mit ihr auseinandersetzt, sie für
sich überarbeitet und zu seiner eigenen macht. Und das heißt auch, dass
er Passagen verbessert oder neu schreibt.

Geschichten weisen neue Wege

<Fließtext>Geschichten können in jeder Art von Großgruppenkonferenz ?
vom Open Space bis zum RTSC ? eingesetzt werden. In diesen Konferenzen
geht es nämlich immer darum, eine fundamentale Veränderung der
Wahrnehmung bei den Teilnehmern zu erzeugen. Nach einer gelungenen
Großgruppenkonferenz entdecken sie viele Facetten ihrer Firma neu: die
gemeinsamen Ziele, die Herausforderungen der Kunden und des Umfelds, die
Zukunft, die Gegenwart, ihre Chefs, andere Abteilungen etc.. ? all das
betrachten sie dann positiver als vorher. Märchen können in Bezug auf
jede dieser Facetten zu produktiveren Wahrnehmungen beitragen. Denn sie
lassen uns neue Wahrheiten erkennen und neue Möglichkeiten sehen ? was
dazu führt, dass wir neue Wege gehen.

Wo eine Geschichte in einer Konferenz oder einem Workshop eingesetzt
wird, hängt ganz von der Dramaturgie derselben ab. Oft kommt die
Geschichte schon ganz am Anfang, weil sie den Rahmen für alles
Nachfolgende bildet. Manchmal wird sie in mehreren "Kapiteln" an
unterschiedlichen Stellen der Veranstaltung erzählt. Und oft wird die
Geschichte auch ganz am Ende der Konferenz wieder aufgegriffen und die
Teilnehmer erzählen sie zu Ende.

Was tun, damit das Märchen weiterwirkt?

Im weiteren Verlauf des Veränderungsprozesses kann das
Märchen auf die verschiedenste Weise weiter eingesetzt werden, um die
mit ihm verbundenen Bilder und Gefühle wachzuhalten. Führungskräfte, die
bei der großen Konferenz waren, können es ihren Mitarbeitern erzählen.
Die vielleicht anschließende formellere Strategiepräsentation kann mit
den jeweils passenden Bildern des Märchens illustriert sein. So wird der
Sympathiewert der Geschichte auch auf die nüchterneren Fakten
übertragen. Sich wiederholende Elemente des Veränderungsprozesses wie
z.B. die Sitzungen von Steuergruppen können mit Namen versehen werden,
die zu dem Märchen passen. Seminare können in die entsprechende
Terminologie gekleidet werden. In der Firmenzeitung kann es eine
regelmäßige Kolumne zum Veränderungsprozess geben, in der Titel und
Inhalt auf das Märchen Bezug nehmen.

Wenn dann im Alltag die Umsetzung der großen Ziele mühsam wird, können
sich die Mitarbeiter zum Beispiel daran erinnern, dass in dem Märchen
von einem Marsch durch die Wüste die Rede war, bevor die blühenden
Landschaften erreicht werden sollten. Und dass mitten in der Wüste alle
keine Lust mehr hatten und eigentlich umkehren wollten. Dass man dann
aber die Tugenden entdeckt hat, die einem in der Wüste weiterhalfen:
Mut, Entschlossenheit, Hilfsbereitschaft, Selbstständigkeit, Vertrauen
und die Bereitschaft, einfache Wege zu gehen. Dann besinnen sie sich auf
diese Eigenschaften und halten sich ihr Ziel vor Augen: Es soll eine
prachtvolle, pulsierende neue Stadt entstehen, in der die erlernten
Tugenden aus der Wüste nie mehr vergessen werden.